Vielleicht klingt die Bezeichnung "Zwangsmonster" für dich albern. Aber ich bin inzwischen der Meinung, dass der Zwang sich genau so verhält. Er hüpft permanent um uns herum, nervt uns und bereitet uns mit seinen fiesen Streichen Angst. Indem ich ihm alberne Namen gebe, kann ich ihn außerdem sehr viel besser von mir als Person abgrenzen.
Denn wenn ich eins gelernt habe, dann ist es, dass ich zwar eine Zwangsstörung habe, die manchmal viel Raum in meinem Leben einnimmt, aber dass sie definitiv kein Teil meiner Persönlichkeit ist.
Um zu begreifen, wie der Zwang agiert und wie ich folglich in Zukunft besser mit dem kleinen Monster umgehen kann, habe ich mir die wechselseitige Dynamik in meinem persönlichen Fall angeschaut.
Zwangsmonster sind ganz besonders schlau. Sie beobachten genau, an welchen Stellen wir verwundbar sind. Wenn sie diese herausgefunden haben, beginnen sie uns genau dort zu ärgern und uns anzulügen.
Das bereitet uns natürlich Angst und schränkt uns im Alltag ein, weshalb wir versuchen, den Kontakt mit den Monstern zu vermeiden und sie loszuwerden.
Sobald die Monster merken, und dass sie uns einschüchtern können, denken sie sich immer noch üblere Streiche aus und fordern mehr Aufmerksamkeit ein.
Folglich bedeutet das also auch, dass die Zwangsmonster wieder aufhören uns zu ärgern, wenn sie merken, dass wir ihnen keine Aufmerksamkeit mehr schenken und ihre Streiche nicht ernst nehmen.
Übrigens: Menschen und Zwangsmonster können sehr gut koexistieren. Wir müssen also gar nicht versuchen, sie loszuwerden. Wenn wir ihre Anwesenheit akzeptieren, aber ihnen keinen besonderen Wert zuschreiben, sind sie in der Regel ungefährlich.
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