In meiner Therapie verwende ich zwei "Formen" der Exposition mit Reaktionsverhinderung.
Zum Einen nutze ich im Alltag die Methode, einfach prompt auf die aktuellen aufdringlichen Gedanken, wie im folgenden beschrieben, zu reagieren.
Grundsätzlich habe ich aufgehört, gegen sie anzukämpfen, denn das raubt viel Energie und funktioniert tatsächlich einfach nicht. Wenn beispielsweise der Zwangsgedanke aufkommt, dass ich wieder etwas verbrochen habe und nun wirklich verhaftet werde, dann nehme ich diesen an und akzeptiere die Ungewissheit darüber, ob ich gleich im Gefängnis sitzen werde oder nicht, anstatt nach Argumenten zu suchen, warum das unrealistisch ist. Die Anspannung auszuhalten, ist in diesem Moment extrem schwer, reduziert aber langfristig die Angst!
Auch wenn zum Beispiel der Gedanke kommt, dass ich etwas gesagt haben könnte, das andere verletzt hat, akzeptiere ich die Ungewissheit anstatt mich rückzuversichern.
Denn die 100%ige Sicherheit ist ohnehin eine Illusion. Man kann nie wissen, welche Kettenreaktion das eigene Handeln auslöst.
Die zweite Form der Exposition, die ich deutlich seltener nutze, ist die geplante und gezielte Konfrontation mit Themen, vor denen ich starke Angst habe, mit anschließender Verhinderung einer Beruhigungsreaktion. Hier gilt es auch wieder, die Anspannung auszuhalten und die Übung immer wieder zu wiederholen. Mir hilft es dann zum Beispiel, die Situation, die Angst auslöst, aufzuschreiben und mir immer wieder durchzulesen.
Für mich persönlich ist es sinnvoller, permanent im Alltag dranzubleiben und jegliche Ungewissheit auszuhalten, weshalb ich seltener geplante Expositionsübungen benötige.
Egal, welche Form ich allerdings anwende, das Ganze benötigt viel Disziplin. Dadurch wird die Angst jedoch deutlich geringer und es hilft mir, mein Leben wieder leben zu können.
Das Prinzip lässt sich glücklicherweise auf jede Art von Zwangsgedanken und -handlungen anwenden.
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