Jahrelang lebte ich sehr leistungsorientiert und war sehr ehrgeizig. Nicht, weil dies tatsächlich jemand von mir erwartete, sondern um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.
Ich hatte das Gefühl, wenn ich perfekte Noten schreibe und meine Arbeit möglichst fehlerfrei erledige, bekomme ich Anerkennung und die Wahrscheinlichkeit, abgewertet zu werden, minimiert sich.
Die tollen Zensuren in der Schule und dem Studium gaben mir Sicherheit und Kontrolle. Problematisch war hierbei, dass ich meinen Selbstwert stark hiervon abhängig machte.
Aktuell befinde ich mich noch einmal in einer Ausbildung. Ich habe gelernt, dass mein Wert nicht davon abhängt, ob ich in jeder Klausur die volle Punktzahl erreiche, oder nicht. Heute investiere ich meine Zeit lieber in schöne Dinge anstatt den ganzen Tag zu lernen und kann hierbei inzwischen die Kontrolle sehr gut abgeben.
Der Weg bis zu diesem Punkt war nicht leicht, denn in unserer Gesellschaft gerät man schnell unter Leistungsdruck. Es geht nur darum, immer höher, schneller und weiter zu kommen. Dass aber die eigentliche Wertigkeit eines jeden Menschen nichts mit den Noten oder der Leistung zutun hat, lehrt uns leider niemand.
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